Indonesien ist ein Einheitsstaat mit Präsidialsystem und einer Verfassung vom 18.08.1945.
Staatsoberhaupt und Regierungschef ist der mit umfassenden Befugnissen ausgestattete Regierungschef. Er wirkt mit bei der Gesetzgebung, hat den Oberbefehl über die Streitkräfte, ernennt die Minister, welche ihm alleine verantwortlich sind. Er ernennt ebenfalls die Vertreter der Streitkräfte und der funktionalen Gruppen für die Volksvertretungsorgane. Er ernennt alle 45 Mitglieder des beratenden Rates selbst. Durch einen Vizepräsidenten sowie den obersten beratenden Rat wird der Präsident unterstützt.
Der beratende Volkskongress wählt alle fünf Jahre den Präsidenten, sowie den Vizepräsidenten. Er tritt jeweils im März nach dem Wahljahr zusammen. Er ist das formell höchste Verfassungsorgan und hat 1000 Abgeordnete, welche sich zu 50% aus dem Repräsentantenhaus, sowie zu 50% aus gewählten, bzw. vom Präsidenten ernannten Vertretern der Parteien, der Berufsstände, der Streitkräfte und der Provinzen zusammensetzt. Der beratende Volkskongress muß mindestens alle fünf Jahre zusammentreten und die Richtlinien der Politik und Verfassungsänderungen bestimmen.
Das eigentliche Legislativorgan bildet das Repräsentantenhaus zusammen mit dem Präsidenten. Es tagt einmal im Jahr mit beschränkten Kompetenzen, da es Gesetzesvorlagen der Regierung nur annehmen oder ablehnen kann. Gegen Gesetzesbeschlüsse des Repräsentantenhauses kann der Präsident jedoch ein absolutes Veto einlegen. 75 Vertreter der 500 Abgeordneten werden vom Präsident benannt. Die restlichen 425 Abgeordneten werden auf fünf Jahre in direkter und geheimer Wahl nach dem Verhältniswahlrecht gewählt. Die politische Willensbildung erfolgt auf der Basis einer allgemeinen Übereinstimmung.