Die Yali
Die Yali leben im östlichen Hochland Irian Jayas, nordöstlich der Danigruppe. Sie leben in einer wild zerklüfteten Gebirgswelt und haben trotz dieser teilweise recht kühlen Temperaturen bis heute keine Kleidung entwickelt. Durch ihre Abgeschiedenheit konnten sich viele Gruppen bis heute ihre Ursprünglichkeit erhalten. Trotz vieler Missionen in diesen Gebieten haben sie sich doch noch mehr von ihrer Eigenständigkeit erhalten können als ihre Nachbarn die Dani. Obwohl dies nicht mehr sehr lange der Fall sein wird, besitzen sie noch ihre ursprüngliche Kleidung die bei den Yalimännern besonders auffällig ist. Hunderte von Rattanreifen haben sie sich um die Hüften gebunden. iese Reifen ragen von der Brust bis hinunter an die Kniekehlen. Getragen wird das gesamte Bündel hauptsächlich vom Schaft des Penisköchers. Dieser Penisköcher ist nicht so kurz wie bei den Danis. Im Gegenteil, er ist enorm lang. Die Frauen haben einen markanten Rock aus Schilfgrasbündel. Dieser Rock besteht aus einem Vorder- sowie einem Hinterteil.
Die Yali waren einst ein sehr kriegerisches Volk. Sie verübten Kannibalismus des Fleische wegen. Niemand war richtig sicher, doch Missionierungen und Befriedungen haben diese Rituale fast vollständig eingedämmt. Die alten Riten waren bis vor 30 Jahren noch aktuell. Heute gibt es überall Missionsstationen der Christlichen Missionen. In Angguruk existiert sogar eine deutsche Mission. Sehr interessant sind die Schweinefeste oder sogar eine Heirat bei den Yali. Hierzu legen sie ihren gesamten Schmuck an. Hüte, Schweinehauer und Ketten aus Muschelschalen werden dafür aus der Hütte geholt, denn normalerweise tragen sie diese nicht im harten Alltagsleben. Prächtige Paradiesvogelfedern schmücken vor allem die Frauen, welche jedoch nur am Rande eines Schweinefestes teilnehmen können.
Text und Bilder © Harald Melcher 1999